Projekt "Erwerbsunfähigkeit vorbeugen - Selbsthilfe verjüngen"

Menschen in der Erwerbsphase - vor allem unter 45-Jährige - sind in der Selbsthilfe unterrepräsentiert, obwohl es auch in diesem Lebensabschnitt viele Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und sozialen Problemen gibt. Dazu gehören Krankheiten, die schon in den ersten Lebensjahrzehnten auftreten, Behinderungen (angeboren oder durch Unfälle verursacht), psychosoziale und psychische Probleme wie z.B. Depressionen und Ängste, Burnout, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Süchte, Rheuma, Multiple Sklerose, Krebs, Mobbing. Manchmal wirken sich die Erkrankungen und Schwierigkeiten soweit aus, dass ein Ausscheiden aus dem Erwerbsleben und eine Frühverrentung nötig werden können.

Vergleichsweise wenige Menschen unter 45 Jahren sehen Selbsthilfeangebote als Strategie für die Bewältigung ihrer Probleme oder Erkrankungen. Vielen ist das Konzept der Gruppenselbsthilfe unbekannt oder sie haben Vorstellungen von Selbsthilfe, die ein eigenes Ausprobieren verhindern. Dabei können auch diese von den Arbeitsformen der Selbsthilfe profitieren: gemeinsames Engagement für sich und für andere, Selbstwirksamkeit, gesundheitsfördernde Verhaltensänderungen.

Die Zugangswege, Erwartungshaltungen und Veranstaltungsformate in der Generation der 20- bis 45-Jährigen unterscheiden sich deutlich von denen der Generation 60+. Der Status Quo der Selbsthilfeunterstützung in MV sollte kritisch betrachtet und neue Wege diskutiert und begangen werden, um den aktivierenden Ansatz und die Stärken des Selbsthilfekonzeptes auch verstärkt den jüngeren Generationen zu vermitteln.

Ziel: Austausch unter den Selbsthilfekontaktstellen und mit Vertreter_innen der Zielgruppe bzw. mit der Zielgruppe arbeitende Personen; auf die Zielgruppe ausgerichtete Informationsarbeit, die bestehende negative Klischees aufbricht und das „Image“ der Selbsthilfe in der öffentlichen Wahrnehmung verbessert; Ausprobieren von neuen Wegen in der Selbsthilfeunterstützung konkret vor Ort

Projektzeitraum: 2016-2017.

Durch: Postkartenaktion, Austausch mit anderen Initiativen bundesweit, Austausch untereinander, Unterstützung von Aktivitäten der einzelnen Selbsthilfekontaktstellen vor Ort

Partner: Deutsche Rentenversicherung Nord